Lesen im Urlaub – Buchtipps: Belletristik


Ein einzelnes Wort kann viel Kraft haben. Ein Satz kann einschlagen wie ein Blitz. Eine gute Geschichte lässt uns in eine andere Welt eintauchen, reißt uns mit, öffnet Türen für neue, überraschende Gedanken, Figuren, Abenteuer und Ideen. Hier finden Sie unsere Buchtipps, eine kleine Auswahl an guten und lesenswerten Büchern von aktuellen Autoren und einige Klassiker. Wir wünschen Ihnen viele schöne Lesestunden.

Robert Harris

Robert Harris ist ein großartiger Erzähler. Seine Bücher haben eines gemeinsam: es geht auf die eine oder andere Art immer um Politik und Macht.

Dabei lassen sich seine Romane ganz grob in zwei Bereiche aufteilen: die historischen Romane – wie Imperium und Titan, die die Geschichte Ciceros im alten Rom erzählen. Oder Pompeji, die Geschichte des Wasserbaumeisters Attilius unter den Vorzeichen des Vulkanausbruchs. Oder Aurora, in welchem die letzten Tage Stalins eindrücklich und erschreckend beleuchtet werden.

Der zweite Bereich sind die aktuell politischen Romane – wie das von Roman Polanski verfilmte Buch Ghost – in welchem Harris britische Geschichte um Toni Blair verarbeitet. Und der Roman Angst, in welchem Harris den Aktienmarkt zu einem Hauptcharakter seiner Intrigengeschichte macht.

Carlos Ruiz Zafon

Der Spanier Carlos Ruiz Zafon hat die Welt mit dem Buch „Im Schatten des Windes“ erobert. Dieser Roman rund um den jungen Daniel, der von seinem Vater in das Geheimnis des Friedhofs der Bücher eingeweiht wird, ist spannend, mitreißend, berührend und lässt einen noch Tage später an die Figuren, die Liebesgeschichte, das Abenteuer, die dunkle Seite Barcelonas und den Funken Glück, den wir uns auch wünschen, denken.

„Das Spiel des Engels“ ist – das ist schwer zu sagen. Es gibt einige Anknüpfungspunkte zu der Geschichte „Im Schatten des Windes“ – manches spielt vorher – manches später. Wem das erste Buch gefallen hat, dem kann man auch das zweite Buch empfehlen.

Haruki Murakami

Der Japaner Haruki Murakami ist bereits mehrfach für den Literatur-Nobel-Preis nominiert worden. Eigentlich sollte man möglichst darauf verzichten vorab etwas über seine Bücher zu erfahren und sie einfach lesen, denn bei kaum einem Autor trifft zu was Herman Hesse einmal über Worte geschrieben hat: sobald man sie ausspricht wirken sie bedeutungslos, fast lächerlich und man könnte in diesem Fall hinzufügen – sie würden nie genau das treffen, was es ist.

Allgemein lässt sich sagen: die Bücher lassen sich sehr gut lesen – auch wenn man bei manchen Romanen ein paar Seiten braucht, bevor man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Die Geschichten sprengen Grenzen, sind klug, reich an Inhalt und eigenwilligen Figuren. Eine echte Bereicherung.

Für den Einstieg in die Welten von Murakami eignet sich der Roman „Kafka am Strand“, danach „19Q4“ oder „Hard-Boiled Wonderland und das Ende der Erde“, einer der frühen Romane von Murakami. Wer es lieber etwas kürzer mag, sollte „Wilde Schafsjagt“ und „Tanz mit dem Schafsmann“ lesen – möglichst in dieser Reihenfolge, da das zweite Buch auf der Geschichte des ersten aufbaut.

Paul Auster

Paul Auster eignet sich schon deshalb als Urlaubslektüre, weil seine düsteren, aufrüttelnden, nachdenklich stimmenden, wunderbar geschriebenen Geschichten in jedem Fall im Sommer gelesen werden sollten. Am Besten auf einer gemütlichen Terrasse, damit die regelmäßig erscheinenden dunklen Wolken der Geschichten von dem guten Wetter und der schönen Natur besänftigt werden können.

Besonders empfehlenswert sind „Leviathan“ und „Mond über Manhattan“. Auch hier gilt, wer den New Yorker Paul Auster einmal kennengelernt hat, wird alle seine Bücher lesen wollen.

Nick Hornby

Nick Hornby wurde mit seinem Romanen „About a Boy“ und „High Fidelity“ bekannt. Neben diesen beiden Romane ist insbesondere auch „The long way down“ zu empfehlen.

Dieses Buch erzählt die etwas makaber anmutende Geschichte von vier Menschen, die sich zum ersten Mal in einer Sylvesternacht auf einem Hochhaus begegnen. Warum gerade hier? Jeder von ihnen hat beschlossen, sich in dieser Nacht das Leben zu nehmen und ist keineswegs angenehm überrascht über die Gesellschaft. Eine wirklich gute, sensible und packend geschriebene Geschichte.

Graham Greene

Kommen wir langsam zu den älteren Meistern. Graham Greene ist bekannt für seine literarische Leichtigkeit, seinen Humor, seine ungewöhnlichen Ideen und in manchen Romane auch seine beklemmende Düsternis.

Besonders empfehlenswert sind „Die Reisen mit meiner Tante“ und „Die Stunde der Komödianten“. Letzteres ist die Geschichte eines jungen Mannes aus England, der überraschend das Erbe seiner im Sterben liegenden Tante in Haiti antreten soll und dort viel über eine ganz besondere Frau und über sich selbst lernt. Jeder Akt ist mit einer guten Prise Humor gesalzen.

Oscar Wilde

Es ist vielleicht nicht jedermanns oder jederfraus Sache Theaterstücke zu lesen. Doch die Stücke von Oscar Wilde mit seinem entwaffnenden, klugen und oft entblössenden Humor – sind lesenswert – wenn nicht gar erlebenswert. Das wäre tatsächlich ein schönes Projekt für die ganze Familie im Urlaub gemeinsam ein Stück wie „Der ideale Ehemann“ oder „Ernst sein ist alles“ zu lesen.

Sehr schön sind auch die gesammelten Märchen von Oscar Wilde – für die ganze Familie.

„Das Bildnis des Dorian Gray“, der einzige Roman Oscar Wildes, ist ebenfalls ein Meisterwerk. Hier wird die wundersame Geschichte des Dorian Gray erzählt, dem der Wunsch gewährt wird, auf ewig jung zu bleiben.

Henrik Ibsen

Auch für Henrik Ibsen gilt – Theaterstücke kann man anschauen – man kann sie aber auch lesen. Als gemeinsames Familienprojekt sind sie vielleicht erst bei älteren Kindern geeignet.

Wer die Stücke liest ohne zu wissen, wann Henrik Ibsen gelebt hat, wird sie für ausgesprochen modern und weitsichtig halten. Wer nachschaut, wann Ibsen gelebt hat, wird den Kopf darüber schütteln, dass wir immer noch nicht dazu gelernt haben.

Besonders empfehlenswert sind die Stücke: „Stützen der Gesellschaft“ – „Ein Volksfeind“ – „Die Wildente“ – und „Nora“.

Buchtipps, Collage, Landschaft, aufgeklaptes Buch in der Luft

Weitere Buchtipps: Romane

Allesamt lesenswert.

  • Alexandra Fröhlich – Meine russische Schwiegermutter
  • David Nicholls – Zwei an einem Tag
  • John Irvin – Bis ich Dich finde
  • Jostein Gaarder – Maya oder Das Wunder des Lebens
  • Jonas Jonasson – Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg
  • Daniel Kehlmann – Die Vermessung der Welt
  • Francois Lelord – Hectors Reise und die Suche nach dem Glück
  • John Irvin – Gottes Werk und Teufels Beitrag

Weitere Buchtipps: Klassiker

Zugegeben es gibt sehr viele lesenswerte Bücher.
Die hier aufgeführten Bücher gehören zu Recht zur Weltliteratur
und sind in jedem Fall eine Bereicherung.

  • Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis
  • Harper Lee – Wer die Nachtigall stört
  • Jane Austen – Stolz und Vorurteil
  • Charles Dickens – David Copperfield
  • J.R.R. Tolkien – Der Herr der Ringe
  • George Orwell – 1984
  • Aldous Huxley – Schöne neue Welt
  • Fjodor Dostojewskij – Verbrechen und Strafe
  • Albert Camus – Die Pest
  • Hermann Hesse – Siddhartha

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